![]() |
as VATER UNSER
In den Klosterschulen des Mittelalters haben die Schüler mit dem Abschreiben dieses Gebetes lateinische Vokabeln und das Schreiben gelernt, wobei sie die Schrift des Meisters kopierten. Später durfte ein gelehriger Schüler dann auch einen Abschnitt im Buch seines Meisters schreiben, bis er soweit war, dass er vielleicht selbst Bücher komplett abschreiben durfte.
Neben den Schreibern gab es in großen Klöstern andere Mönche, die ausschließlich für die Malerei verantwortlich waren. Diesen Illustratoren wurde von den Schreibern Anweisungen erteilt, an welche Stelle des Textes Schmuckbuchstaben oder Bordüren zu setzen waren.
Weitere Zeichen-Codes auf den Seiten waren notwendig, um den Buchbindern , die nicht lesen und schreiben konnten, zu verdeutlichen, in welcher Reihenfolge die Seiten zu Büchern zu binden waren.
Während die Schreiber als Gelehrte des Klostern galten, hatten die Illustratoren trotz Ihrer oft hohen künstlerischen Begabung keinen künstlerischen Status. Sie galten als Handwerker wie die Buchbinder auch.
Bewusst wurden auch die Namen der Schreiber und Illustratoren nicht erwähnt, denn das Talent, das ein Mensch durch die hochwertige Ausführung seiner Arbeit bewies, hatte er von Gott erhalten und nicht durch sich selbst. Er nutzte und verfeinerte es entsprechend dankbar zur höheren Ehre Gottes. Es war nicht angebracht, sich selbst zu rühmen, indem man seinen Namen verewigte.