Das Mysterium Scribendi
versteht sich als Versuch, ein mittelalterliches Scriptorium in der Darstellung
möglichst geschichtsnah zu interpretieren.
Ich bezeichne mich nicht als "historisch korrekt" oder "authentisch",
sondern bemühe mich lediglich, meine Darstellung nach meinem heutigen
Wissensstand und den mir bekannten Fakten einem interessierten Publikum
näher zu bringen. Auch ich lerne gerne - und ständig - dazu
und freue mich über jeden Hinweis, neue Quellen und Verbesserungsvorschläge.
Das Mysterium Scribendi ist für mich nicht Beruf sondern Berufung;
bei allen Bemühungen um die Darstellung und dem entsprechenden Lagerleben
auf Veranstaltungen steht für meine Familie und mich eins an allererster
Stelle : Der Spaß an der Sache !
Wer jemals ein mittelalterliches Manuskript in die Hand genommen hat,
spürt den Zauber der längst vergangenen Zeiten. Werke der
Philosophie, von gelehrten Theologen, höfischer Minne und Dichtkunst
führen uns ebenso etwas näher an die mittelalterliche Welt
heran wie die Geschichten von historischen Ereignissen und Erzählungen
der Reisenden. Auch die oftmals verschlungenen und abenteuerlichen Wege,
welche die noch erhaltenen Schriften und Traktate im Laufe der Jahrhunderte
beschritten haben, geben dem Betrachter dieser Werke einen Eindruck
von der beinahe vergessenen Kultur unserer Vorfahren.
Nicht vergessen sollte man hierbei die Mühsal der Schreiber, Kopisten
und Illustratoren, die mit gebeugtem Rücken und bei denkbar schlechter
Beleuchtung ihr Werk verrichtet haben, eine Arbeit, die oft genug ihre
gesundheitlichen Spuren hinterlassen hat; so waren Rückenleiden,
Gicht in den Fingergelenken, Augenkrankheiten und andere Gebrechen durch
die Arbeit in der "Giftküche" beim Zubereiten der Farben
und Tinten der hohe Preis für die schöpferischen Künste.
Hiervon erzählt das Mysterium Scribendi bei seinen Vorführungen
und Vorträgen und gewährt dem geneigten Publikum einen Einblick
in beide Seiten über das Geheimnis des Schreibens.
Bei meiner Arbeit mit und vor Publikum verwende ich beinahe ausschließlich
Materialien, welche bereits im Mittelalter für die Erstellung von
Schriften und Illustrationen genutzt wurden.
Geschrieben wird auf Pergament mit Tinten aus überlieferten Rezepturen;
lediglich bei Schriftvorführungen und Interaktionen mit dem Publikum
wird das auch heutzutage noch sehr teure Pergament durch Papier mit
einer ähnlichen Struktur ersetzt - was beispielsweise dem Zuschauer
ermöglicht, seine eigenen Versuche im Umgang mit Federkiel und
Tinte mit in die heimische Kemenate zu nehmen ...
"Geschichte
hautnah erleben" oder "Unterricht zum Anfassen" sind
Schlagworte, mit denen sich viele Darstellungen schmücken.
Oftmals bleibt hierbei jedoch der Hintergrund der zu vermittelnden
Information auf der Strecke; erlaubt ist, was gefällt ...
Das Mysterium Scribendi erarbeitet Unterrichtseinheiten mit Schulen
und setzt sich mit Veranstaltern über Konzeptionen und Aktionen
auseinander, auf Wunsch individuell abgestimmt auf das jeweilige
Programm. Hierbei ist mir besonders wichtig, daß genügend
Freiraum für Gespräche mit dem Publikum bleibt und sich
Aktionen nicht nur auf sture Vortragsreihen und Vorführungen
beschränken.
Wie bereits in Ratzeburg 2003 und auf der Burg Hachen zu sehen war,
bietet das Mysterium Scribendi nun auch die Möglichkeit, das
mittelalterliche Schreiben an zeitgemäßen Pulten und
Bänken zu erlernen, jeder Platz wohl ausgestattet mit Federkiel
und Tintenhörnchen.
Sie planen eine Ausstellung zum Thema ?
Gerne stehe ich Ihnen bei Konzeption und Gestaltung beratend und
ausführend zur Seite.
Seit bestehen des Mysterium Scribendi arbeite ich auf vielen
Veranstaltungen wie historischen Themenfesten, Mittelaltermärkten,
Museumsevents, Vorträgen und Schulen mit dem Publikum und
entdecke in jedem Jahr neue Veranstaltungen mit schönem
Ambiente und historischem Hintergrund.
Wer Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem Mysterium Scribendi
bekundet, dem sei als Informatio für eine Anfrage folgendes
verkündet :
Für Vorträge und Schulaktionen in festen Bauten benötigt
das Mysterium Scribendi nur wenig Raum; es mögen wohl sechs
der Quadratmeter genügen, natürlich zuzüglich
des Platzes, welchen ihr für euer Publikum veranschlagt.
Ein erhöhtes Podest oder eine Bühne wäre der
Übersicht halber angebracht, ist aber nicht unbedingt vonnöten.
Möchtet ihr das Mysterium Scribendi auf freiem Plane sehen
oder haltet ihr gar einen Markttag, wären wohl elf mal
sechs der Meter angebracht, auf das zwei hochmittelalterliche
Rundzelte ihren Platz für das Scriptorium und meine Familie
mit unserem Lager finden können. Der Plan möge mit
Gras bewachsen und gut befestigt sein, damit bei regnerischem
Wetter kein Feuchtbiotop den Weg in unsere Lagerstätte
finden kann. Auch sollte die Brandwehr vor Ort keinerlei Einwände
gegen das Entfachen eines kleinen Lager- und Kochfeuers haben,
es sei denn, ihr versorgt uns selbst mit nahrhafter Speise und
Trank.
Sollte das Mysterium Scribendi nun eure Gunst erringen können,
so sendet mir euren geflügelten Boten
oder bemüht den sprechenden Knochen auf das wir unser Calendarium
nach einem freien Termin befragen können.
Über die Menge der Silberlinge, die wir für unsere
mühevolle Arbeit benötigen, in die ihr auf diesen
Seiten einen kleinen Einblick erhalten konntet, werden wir uns
sicherlich einigen ...
Alle
in meinen Arbeiten verwendeten Schriften und Schriftarten
stammen größtenteils aus historischer Vorlage,
sind von mir an die entsprechenden Vorbilder angelehnt oder
eigens für diverse Arbeiten und Projekte entworfen.
Gerne bin ich in Zusammenarbeit mit einem Meister der neumodisch-elektronischen
Transkription bereit, euch diese Schriften für die
Verwendung in eurem Rechenknecht aufzubereiten. Bedenkt
jedoch; es bedarf vieler Stunden mühevoller Arbeit
um dies zu bewerkstelligen, so daß der zu entrichtende
Obulus wohl dem Preis eines guten Pferdes aus hohem Blute
gleichkommen mag.
© by Mysterium Scribendi
2001 - 2003